Östlich vom Niederhorn ist mein Ziel zu erkennen. Links liegt das Justistal und
zuhinterst die Sichel. Auf der rechten Seite der Sichel sind die Sieben Hengste
und Seefeld zu erkennen. Der direkte Weg über den Güggisgrat
(Burgfeldstand - Gemmenalphorn) ist im Winter nicht möglich,
deshalb werde ich diesen Grat rechts "umwandern".
Von Oberburgfeld führt schon eine Spur unter dem Güggisgrat nach Gemmenalp
Während mehreren Stunden treffe ich immer wieder auf eindrückliche Gebiete
Hier erlebe ich den ersten Sonnenuntergang und ich werde nun während
längerer Zeit im Schatten des Gemmenalphorns wandern
» Panoramabild
Endlich habe ich den steilen Südhang der Laubenegg überwunden
und der Blick auf die Sieben Hengste bis zum Hohgant wird frei.
Die schon tief stehende Sonne wirft lange Schatten von den
schwungvoll geformten Schneeverwehungen
Seefeld und das Wagenmoos liegen mir zu Füssen
In Seefeld Oberberg bin ich gerade rechtzeitig angekommen um den
stimmungsvollen Sonnenuntergang bewundern zu dürfen
Die Abenddämmerung legt sich über die verträumte Gegend
Nun wandere ich mit meinen Schneeschuhen durch das Wagenmoos auf und ab,
um mich erwärmen zu können bis der Mond aufgehen wird.
Ein kühler Wind "streichelt" mich bei -8 Grad
Hier bin ich nicht mehr weit entfernt vom Grünenbergpass und richte meinen
Fotoapparat Richtung Emmental. In der Nacht ist das Fotografieren nicht ganz
einfach, denn ich muss den Apparat immer auf ein stabiles Stativ stellen,
bevor ich zwischen 10 bis 30 Sekunden belichten kann.
Das Stativ muss vom Rucksack abgeschnallt, ausgezogen und aufgestellt werden.
Damit das Stativ nicht im tiefen Schnee versinkt, montierte ich ihm auch
"Schneeschuhe" ...
Wolkenloser Sternenhimmel, traumhafte Nachtstimmung ...
Der Mond erhellt den Grat der Schynigen Platte.
Durch den Wald sind einige Lichter von Habkern zu erkennen.
Nach gut 2 Std. warten ist nun der Mond in meinem Rücken aufgestiegen
und beleuchtet die Sieben Hengste
Hier stehe ich zuhinterst im Wagenmoos.
Rechts vom Gemmenalphorn ist die Beleuchtung des Sendeturmes
vom Niederhorn zu erkennen.
Während Seefeld noch im Schatten liegt, strahlt der Mond auf die Sieben Hengste
Nun mache ich mich langsam auf den Rückweg und staune immer wieder
über das märchenhafte Licht-/Schattenspiel von Mond und Winterlandschaft
Links das Gemmenalphorn, unterhalb des Abendsterns (Venus) strotzt der
Sigriswilergrat und rechts liegt die Hütte von Seefeld Oberberg
Während dem Rückmarsch bemerke ich leicht rötliche Schleierwolken,
die über die Sieben Hengste ziehen
Für dieses fantastische Fotosujet nehme ich die "Prozedur"
mit dem Stativ gerne auf mich
Ein letzter Blick zurück in meine Lieblingsgegend
Durch lichten Wald und hügelige Landschaft geht es nun west- und bergwärts
Die Alphütten von Gstapf tragen eine schwere Schneelast
Nun ist das "Chüemattegüpfi" und Gemmenalp wieder erkennbar
Die vielen grossen Steine tragen einen dicken "Wintermantel"
Gegen 2 Uhr nähere ich mich wieder dem Niederhorn
Die Beleuchtung von Interlaken und Umgebung verleiht der "kalten"
Landschaft einen angenehm warmen Eindruck
Blick vom Niederhorn westwärts.
Der Nebel liegt nur knapp über dem Thunersee, so dass die Beleuchtung der
Ortschaften um den See durchschimmert.
Die Aufzeichnungen meiner Armbanduhr ergeben u.a. folgende Daten:
Wanderzeit inkl. Fotohalte und Verpflegung gut 15 Std.
Energieverbrauch ca. 7'000 kcal.
Herzschläge über 104'000
Vom warmen Schlafsack aus sende ich noch ein herzliches Dankeschön himmelwärts,
bevor ich in einen tiefen Schlaf sinke ...
Das war ein paradiesisches Erlebnis nicht wahr?
Wer kommt das nächste Mal mit?
Über Begleitung würde ich mich sehr freuen!
Folgende Voraussetzungen müssen vorhanden sein:
1. Grosse Lust auf eine Mondscheinwanderung im Winter
2. Warme Kleider, Schuhe und gute Schneeschuhe
3. Gute Fitness, Ausdauer und Geduld
4. Passende Schnee-, Wetter- und Mondverhältnisse
5. Freier Termin ...