Kurz vor Sonnenuntergang schleicht Herbstnebel dem Gipfel des Gemmenalphorns entlang
Auf der Ostseite des Gemmenalphorns darf ich ein seltenes Licht-/Schattenspiel beobachten. Die Sonne scheint in eine Nebelwand und wirft den Schatten des Gipfels ebenfalls an den Nebel. Durch die kleine Mulde führt ein Wanderweg auf dem ich fotografierend stehe und auch meinen Schatten werfe.
Das ganze, lautlose Spektakel sieht aus wie eine riesige Leinwand.
Jetzt stehe ich auf dem Grat, zwischen den Mulden.
Immer wieder darf ich Zeuge werden von ganz seltenen Ereignissen.
Einfach phänomenal!
Am nächsten Morgen von meinem Himmelbett-Logenplatz aus belichtet
Was man alles verpasst, wenn man zu Hause schläft ...
Stimmungen, die eine Zeit lang stehen bleiben sollten
Der Sigriswilergrat im Morgenlicht
Nicht weit entfernt kommt mein erster Besucher
Scheinbar war Bodenfrost
Davon habe ich im warmen Schlafsack nichts gespürt
Ein weiterer Zeuge
Die Heidelbeerblätter sind schön farbig ...
... und tragen ein weisses Mäntelchen
Ein weiteres Kunstwerk des nächtlichen Künstlers
Ein suchendes Auge findet auch kleinste Sehenswürdigkeiten
Jeder Tropfen glitzert in der Morgensonne
Makrokunst
Feines Moos im Rauhreifglitzer
In wenigen Minuten zaubert die Sonne aus weiss ein saftiges grün
Eine ältere Pflanze?
Ihre Haare sind alle weiss
Mit diesem Bild verabschiede ich mich vom Gipfel und ziehe langsam heimwärts
Auf dem Rückweg in Gemmenalp türmen sich Nebelwände auf
In der Mitte steht das "Chüemattegüpfi"
Selbst dieses Murmeli kommt ins Staunen
Die nächste Wanderung führt uns auf den Hohgant.
Der Aufstieg erfolgt über das Innerbärgli
Karstgebiet vom Innerbärgli
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Der Hohgant ist ein breiter Berg vom West- bis zum Ostgipfel.
In den leuchtenden Herbstfarben eine Augenweide
Links hinten Güggisgrat -
Sieben Hengste -
Sigriswilergrat
Vorne links Trogenhorn. Das liebliche Tal rechts ist das Eriz
Vom Gipfel Hohgant West über den ganzen Wysschrüzgrat bis zum Furggegütsch
Schangnau
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Auf diesem Panoramabild ist vom Güggisgrat bis zum Schangnau alles zu sehen
Nachdem ich mit meinem Begleiter die prächtige Rundsicht genossen habe und sie im Fotoapparat festhielt, blättere ich nichtsahnend im Gipfelbuch, in der Hoffnung mich an einem schönen Eintrag zu erfreuen.
Die Bergdohle hält Ausschau, wer kommt denn da?
Wie ich den Kopf hebe, um nahende Wanderer zu begrüssen, traue ich meinen Augen kaum. Wer steht denn da strahlend vor mir? - Ist das denn möglich? - Die Moorhexe höchstpersönlich? - Liebe LeserInnen, gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie mir beipflichten, wenn ich auf einem Berggipfel, beim Anblick dieser hübschen Frau eher an eine "Bergfee" denke als an eine Moorhexe?
Nachdem ich auf den Sieben Hengsten im Gipfelbuch einen Eintrag von ihr fand, der mich faszinierte, lernte ich sie an einer Vernissage zufälligerweise kennen. Monika Reusser verfasst gelegentlich Gedichte und ist eine der innovativen "Moorhexen" vom Eriz, die sehr lehrreiche Führungen durch das umfangreiche Moorgebiet im Rotmoos leiten. Interessenten kann ich eine Wanderung mit ihr wärmstens empfehlen.
Monika mit ihrem Begleiter Küsu.
Zufälligerweise zur gleichen Zeit, am gleichen Ort wie ich. -
Sind so absolut überraschende Begegnungen mit Bekannten
in den Bergen nicht etwas schönes und erwähnenswertes?
Folgender Link führt direkt zum Gedicht von Monika
» Link auf Bildergruss Nr. 28 von 2009 hier klicken
Nach einer kurzen Unterhaltung verabschieden wir uns.
Mein Begleiter und ich wandern dem Hauptgipfel entgegen und erkennen die "anhänglichen" Walliser Schwarzhalsziegen schon von weitem.
Auch sie ist fasziniert von der herrlichen Aussicht
Nur absitzen und etwas Essen wollen ist nicht ratsam, denn die Ziegen stürzen sich völlig auf uns. Mein Begleiter Klaus hat alle Hände voll zu tun, um den "gnadenlosen Angriffen" der Geissen trotzen zu können ...
Auch eine seltene Begegnung unterwegs zum Ostgipfel:
7 Schneehühner zusammen unterwegs
Sogar Steinböcke können wir aus nächster Nähe beobachten
So viele Begegnungen am gleichen Tag sind aber eine Seltenheit
Die Köpfe wie auf Kommando drehen auch ...
Wir stehen auf dem Ostgipfel oder Furggengütsch
Empfehlenswertes Buch über die Region Hohgant:
Ausflugsführer zu einer weniger bekannten Region des Berner Oberlandes «Thunersee–Hohgant – Entdeckungsreisen zu Menschen und Landschaften» Einerseits unterhaltsame Interviews mit originellen und eigenwilligen Menschen aus der Gegend, andererseits reichhaltiger, informativer und zugleich kompakter Ausflugsführer mit Erlebnistipps verschiedenster Art: Dies, kombiniert mit eindrücklichen Landschaftsbildern, ist das Konzept einer neuen, rund 300-seitigen Publikation über die Region Thunersee-Hohgant. Der Weber Verlag in Thun hat das Handbuch, das in jeden Rucksack passt, herausgegeben. Im Zentrum steht eine Landschaft des Berner Oberlandes, die im Vergleich etwa zur Jungfrau-Region noch wenig bekannt ist. Sie reicht von Thun über Interlaken bis fast nach Brienz und erstreckt sich nördlich des Thuner- und des Brienzersees bis an die Grenzen des Emmentals. Der Titel gibt das Motto vor: „Thunersee-Hohgant – eine Entdeckungsreise“. Autor ist Jürg Alder, Spiez, Menschen und Landschaften aufgezeichnet hat der Fotograf Simon Wüthrich, Faulensee.
Kosten Fr. 49.– exkl. Versand
©2010, 14 × 21 cm, 304 Seiten, über 380 farbige Aufnahmen, 45 Karten.
ISBN 978-3-909532-51-3
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Unsere letzte Wanderung führt nach Seefeld.
Panoramaaufnahme von den Sieben Hengsten und Seefeld
Der grösste Teil des ersten Schnees ist geschmolzen und einer Wanderung ohne Winterausrüstung und nur mit Gamaschen steht nichts im Wege
Schwimmende Schneereste auf den meisten Seelein
Nach einer anstrengenden Wanderung ruht sich meine nette Begleiterin auf einem urchigen Bergliegestuhl etwas aus
Spiegelungen in meinem Lieblingsseelein
In dieser Harmonie könnte ich mich Stunden verweilen
Um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen,
muss ich aber eine andere Gegend aufsuchen.
Solche Bilder wecken in mir eine grosse Sehnsucht, in die Berge ziehen zu können. Eine ganz eigenartige Erfahrung mache ich immer wieder:
"Wie öfter ich losziehen kann, desto grösser wird die Lust danach!"
"Menschen, die die Berge lieben, widerspiegeln Sonnenlicht
Die anderen, die im Tal geblieben, verstehen ihre Sprache nicht" ...!
Monika Reusser