Die Sonne steigt heute über das grosse Fiescherhorn ...
... und ihre Strahlen erleuchten schon den Güggisgrat
vom Burgfeldstand bis zum Gemmenalphorn
Mein Ziel ist das Gemmenalphorn und weil ein knapper Meter Neuschnee liegt,
muss die Aufstiegsrutte gut geplant werden, denn wenn man
in einen Schneerutsch gerät, kann es gefährlich werden
Wintermärchen in der Chüematte
Wegen den Schneeverwehungen meide ich die heiklen Stellen
und bewundere sie aus der Ferne
Nun nähere ich mich dem steilen Aufstieg, ...
... steige am Rand des Rutschgebietes auf ...
... und betrachte die gerutschten Schneemassen mit Respekt!
Im tiefen Neuschnee ist der Aufstieg recht anstrengend, ...
... aber die Aussichten mehr als lohnenswert ...
... wunderschöne Schneeverwehungen ...
...
Hinter dem Sigriswilergrat ist der Chasseral mit dem Sendeturm gut erkennbar
Hoffentlich bleibt der viele Schnee liegen bis nach Weihnachten
Die überhängenden Verwehungen sind nicht ungefährlich ...
... wenn man von der anderen Seite kommt sind solche Überhänge nicht sichtbar,
deshalb sind sie schon etlichen Menschen zum Verhängnis worden!
Über den Grat sind keine Tierspuren zu finden ...
... dafür verschiedene Schneegebilde, z.T. sehen sie fast wie Schlagrahm aus
Weil ich auf dem Grat keine Tierspuren fand, dachte ich, das Steinwild sei in den Wintereinstand ausgezogen.
Aber kurz bevor ich den Rückmarsch antreten will, beobachte ich wie ein kleines Rudel
vom Justistal her durch das steile Gelände aufsteigt
Ohne jede Hektik steigen sie Schritt für Schritt bergauf und ich frage mich;
weshalb sie wohl eine solche Anstrengung auf sich nehmen? ...
... Als ich nach ungefähr 2 Stunden feststellen kann, dass sie fast an Ort bleiben und mit Scharren
unter dem Schnee etwas Gras finden ...
... ist mir klar geworden, ...
... dass sie eigentlich nur an die Sonne wollten.
Auch dieser kapitale Steinbock steigt nur bis ungefähr zehn Meter oberhalb des Schattens und bleibt ...
... während meiner Beobachtung praktisch an der gleichen Stelle stehen
und geniesst die wärmenden Sonnenstrahlen. Er bleibt in der Nähe,
aber auf Distanz zu den Geissen. Das heisst, dass die
Brunftzeit noch nicht begonnen hat
Die Tiere lieben scheinbar die wilde Gegend auch im Winter ...
...
...
Nur der Steinbock hat keinen Hunger,
denn ich konnte während der ganzen Zeit nie feststellen,
dass er gescharrt hätte, er ist mit Wiederkäuen beschäftigt
Nur knapp oberhalb der mehreren 100 Meter hohen Felswand suchen diese zwei nach Nahrung
Ich gehe davon aus, dass die Tiere wieder Richtung Justistal absteigen sobald der Schatten kommt
Nun noch die letzten Aufnahmen vom Grat aus ...
... Richtung Westen ...
... und Osten mit dem Tele.
Erkennbar das Brienzer Rothorn mit seinen Gebäuden
Blick über das Augstmatthorn / Suggiturm in die winterliche Bergwelt
Wildgerst / Schwarzhorn
Die Kleinen spüren auch etwas Spieltrieb
Der Bock bleibt wo er steht, auch wenn ab und zu eine Geiss an ihm vorbeigeht
und beobachtet das Rudel aus Distanz
Während dem Abstieg finde ich am sonnigen Südhang
eine Stelle wo vier Steingeissen äsen
Nach ein paar Tagen intensivem Regenschauer im Dorf mit Überschwemmungen im Unterland,
zieht es mich am 15. Dezember nochmals in die Höhe
Überall hängt der Nebel oder schleicht durchs Gelände
Augstmatthorn mit Suggiturm
Das Rischeretal
Blick von der Chüematte Richtung Burgfeldstand
Über dem Grat liegen wieder Schneeverwehungen
Wintertraum
Blick zurück
Einzelne Fichten über der Waldgrenze
Diese drei Zacken ziehen meine Blickrichtung immer wieder an
Herrlicher Winter!
Panoramablick vom Burgfeldstand bis zum Gemmenalphorn
Harmonie ...
... in der Einsamkeit
...
Während dem Aufstieg
z.T. meterhohe Schneeverwehungen
Umherziehender Nebel sorgt für mystische Stimmungen
Blick vom Grat ins Justistal ...
... zu den Hütten der Alp Oberhofner
Weit unten ist Steinwild erkennbar ...
... der Bock hat immer noch Distanz zu den Geissen,
somit beginnt die Brunftzeit erst später
Südwärts ist auch eine herrliche Aussicht
An der Lee-Seite des Grates türmt sich der Schnee stellenweise mehrere Meter auf
Wunderschön, aber nicht ungefährlich ...
...
Während den Regentagen rutschte hier die Altschneedecke ...
... und hinterliess imposante Gebilde ...
...
... im Hintergrund der Hohgant
Nun geht es wieder talwärts durch den hohen Schnee ...
... was mit den Schneeschuhen herrlich ist, denn man kann es einfach
"laufen lassen" ohne gross bremsen zu müssen,
eigentlich viel bequemer als im Sommer
Zum Abschluss noch einige Aufnahmen mit dem Teleobjektiv von den frisch verschneiten Bergen.
Wetterhorn ...
Bärglistock
Schreckhorn
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr
Einmal mehr empfinde ich es als riesiges Geschenk, bei bester Gesundheit die Naturwunder auf dem Güggisgrat auch im tiefen Winter bewundern zu dürfen, bin unendlich dankbar dafür und hoffe auch im nächsten Jahr etliche Wanderungen in meiner geliebten Bergwelt unternehmen zu dürfen.
Ein herzliches Dankeschön für die zahlreichen Rückmeldungen, die ich immer wieder erhalte und vielen Dank für das Verständnis, wenn ich nicht alle persönlich verdanken kann.
Nun wünsche ich allen Bildergrussempfängern frohe Festtage, viel Freude im 2024 und bleibt gesund!
Meine Frau hat eine Geschichte gefunden, die sehr gut zur momentanen kriegerischen Weltlage,
zu Schnee
und zu Weihnachten passt
Das Gewicht einer Schneeflocke
„Sag mir, wie viel wiegt eine Schneeflocke“, fragte eine Tannenmeise eine Wildtaube.
„Nicht mehr als nichts“ war die Antwort.
„Dann muss ich dir eine wunderbare Geschichte erzählen“, sagte die Tannenmeise.
„Ich saß auf einem Tannenast, nahe am Baumstamm, als es zu schneien anfing – nicht sehr stark, kein Schneesturm, nein, wie in einem Traum, lautlos und sanft. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die sich auf den Zweigen und Nadeln meines Astes niederließen. Es waren genau 3'741'952.
Als die 3'741'953te auf den Ast fiel – also nicht mehr als nichts, wie du sagst, brach der Ast ab.“
Nachdem die Tannenmeise das gesagt hatte, flog sie weg.
Die Taube, die ja seit Noahs Zeiten über diese Dinge Bescheid weiß, dachte eine Weile über die Geschichte nach und sagte schließlich zu sich selbst:
„Vielleicht fehlt nur noch die Stimme eines einzigen Menschen, damit Frieden in die Welt kommt.“
(Kurt Kauer, aus New Fables, Thus spoke the Marabou)
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