Fritz Balmer (unser lieber Nachbar und Jäger) füttert die Rehe oberhalb unseres Hauses mit frischem Heu. Doch die Rehe bevorzugen die
Leckerbissen aus unserem Pflanzentrog vor dem Wohnzimmerfenster. Auch das Efeu an der Hauswand - kahl gefressen!
Das Tier lässt sich durch das Fotografieren überhaupt nicht stören. Distanz: ca. 1.50 m. Allerdings bei geschlossenem Fenster!
Meine Hände zittern beim Fotografieren vor Aufregung. Immer denke ich, dass es jetzt jeden Moment davon rennen müsste. Auch meine Stimme
(ich spreche ganz leise mit ihm) scheint nicht beunruhigend zu sein. Das gute Essen und der hungrige Magen werden wohl die Angst verdrängt
haben.
Ist es nicht wunderschön, an einem Ort zu wohnen, wo wild lebende Tiere unerwartet zu Besuch kommen?
Bilder von Esther Rieder / Ort: Obere Matte, Beatenberg
Fotografiert am 21. Februar 2005 / 10.30 Uhr
... am späteren Nachmittag erscheint es wieder ...
Anmerkung: Efeu und Erika sind in der Zwischenzeit weg(gefressen)!
Aus dem "Berner Oberländer"
Laut dem Wildhüter von Beatenberg (so die Berner-Oberländer-Zeitung vom 12.03.05) seien gut 70 Prozent der Rehkitzen umgekommen. Die
Tiere verendeten an Lungenentzündung, weil sie weniger kälteresistenz sind als etwa Gämsen. Dieser Winter brachte viel Schnee und es
war lange sehr kalt. Dies führte zu einer Selektion unter den schwächeren, also den jungen und den alten Tieren. Sollten in der
nächsten Zeit noch Lawinen niedergehen, dürfte der Winter auch die Steinböcke treffen. Im schneereichen Jahr 1999 fand man in Lawinen
145 tote Steinböcke - mehr als ein Zehntel des Berner Bestandes.